Rezensionen

Inszenierte Landschaften

„(Den frühen Linolschnitten, B.D.) folgt folgt überraschend 1995/96 eine Gruppe kleiner verhaltener Ölbilder auf Karton- und Metalltafeln: sanfte Blicke auf mattfarbige Landschaften, in denen sich schwere Wolken bilden, Böen dahinziehen, Regenschauer niederfallen, Äste sich beugen, Baumrinden sich öffnen. Sie fordern den einsamen Betrachter, der vermag, sich in Bilder zu vertiefen, und kennzeichnen einen meditativen Dialog zwischen Autor und Bild, der im Werk wiederkehren wird.

Wolfgang Becker, „atmen keinem wachsen“, 2005

„Seit 2005 arbeitet Antje Seemann wieder an inszenierten Landschaften in Öl, diesmal an größeren Formaten bis zu 140 x 170 cm. Rätselhafte Landschaften in unwirklichen Farben, die einen in Höhlen hinein oder mitten in drohende Wetterstimmungen führen. Sind sie schön oder beängstigend? Ist man in der Höhle gefangen oder beschützt? Urgefühle und existentielle Fragen dringen in den Betrachter ein. (…)
So wie man von einem Gewitter, das man draußen hautnah miterlebt hat, tief innen berührt wird, so berühren einen Antje Seemanns suggestive Landschften: Sie geben einem die unmittelbare Erlebnisfähigkeit, die man als Kind hatte, für kostbare Augenblicke zurück. (…)“

Britta Dünnes, „Zur Künstlerin und ihrem Werk“, 2007